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Stadtflucht bekämpfen

Stand: 29. August 2010, 8:00 / 20.07.01

Herr Lehrer, ich weiß etwas und ...
ich kann doch so wunderbar bevormunden

Bauminister bzw. Baudezernenten gibt es in Bund, Land und Kommune. Der des Landes NRW hat tatsächlich gemerkt, dass die Anzahl der Stadtbewohner abnimmt. Ganz ohne Volkszählung hat er das bemerkt. Ob er wohl weiß, dass immer weniger Kinder geboren werden? Wie dem auch sei: “So geht das nicht”, meint der Minister verantwortungsvoll, womit er unversehens, in bewährter Manier, ein bisschen Beschäftigung für den geliebten und sichereren Hafen der öffentlichen Verwaltung an Land gezogen hat. Dem Mitarbeiter des Herrn Ministerpräsidenten von NRW (SPD) passt die Sache - warum auch immer - nämlich nicht. Zunächst wurde also flugs eine ”Stadtflucht” erfunden; denn fliehen tut “man” nicht. Und gegen das was man nicht tun darf, muss durch Gestaltung von Politik, d.h., Bevormundung der Menschen kraftvoll-mächtig eingeschritten werden. Somit kann der Herr Minister unter der Aufsicht von Herrn Wolfgang Clement völlig rechtsstaatlich das gute Geld der Bürger ausgeben. Für Projekte und so. Und für das Regulieren. Und für das Bevormunden. Und in die Zeitung ist der Herr Minister damit, ganz gratis, auch noch gekommen (KStA, 20.07.01, S. 10, links oben, 2 Spalten, 84 Zeilen,  Farbforto mit 2 Zeilen Bildunterschrift, 2 Schlagzeilen und 2 Zeilen sonst). Ach, ist klein Politikerleinchen glücklich; es dürfte ein Gefühl sein, wie Fritzchen Hempel zu Weihnachten. Es stimmt, 1968 hatte “er” zwar viele Prinzipien, aber ganz sicherlich weniger graue Haare und auch gar keinen Dienstwaggon - zum Zeitung-Lesen im Stau.

Schluss mit der Polemik. Zur Sache Schätzchen. Der Minister weiß alles:
22.000 ha Grund für Eigenheime gibt es. Der KStA berichtet über ministerielle Ansichten:

    “... die wohnungspolitischen Instrumente müssen auf den Prüfstand. Der Minister will die pauschalierte Eigenheim-Zulage womöglich modifizieren. Gerade dort, wo die Bau- und Bodenkosten besonders niedrig seien, mache eine relativ hohe staatliche Förderung keinen Sinn. Vesper will dagegen die Städte in ihren Bemühungen unterstützen, die Zentren zu stärken und mehr Bauland auszuweisen. ‘Wir brauchen eine familienfreundliche Stadt, gerade auch für junge Paare mit Kindern ’, sagte Vesper”.

Lassen Sie, verehrter Leser, sich das Zitat auf der Zunge zergehen. Sie werden sofort erkennen, welche weiteren Nachrichten die Landesregierung vorsorglich bereits in der Pipeline hat. Und Sie werden auch erkennen, dass die Bedeutung des staatstragenden Herrn Minister direkt proportional mit der ausgegebenen Menge Geld steigt. Sinnvoll oder nicht ist kein Thema. Ob wohl der Herr Minister seinen Unsinn verzapfen würde, wenn es keine Zeitungen, keine Medien gäbe? Ach so, weil die Zeitungen ... Klein Eana in Hammbuak, messerscharf: “Zeitungen und Medien treiben die Steuersätze ...” Um die Ecke muss man eben denken können ...

Und Michael Vesper zu dem Allen? Zitat aus KStA (s.o.):

“Es müsse alles getan werden, um der Stadtflucht Einhalt zu gebieten, forderte der Minister gestern in Düsseldorf.”

Starke Worte eines stark Quatschenden. Ob die Bürger sich das gefallen lassen? Preisfrage: Welchen Finger werden die Wähler dem Herrn Minister wohl zeigen? Übrigens sollte der Herr Minister vorsichtshalber Rücksprache mit den Verbraucherschutzministerien und den Umweltschmutzministerien nehmen. Wenn nämlich vor lauter politischer Gestaltung zur Stadtförderung plötzlich die ganzen neu gewonnenen Ökobauern die Landflucht ergreifen, dann wäre die ankündigungsstarke Gras-Wasser-Heu-Ministerin in Berlin mit ihrer Ökoquote ganz schön gekniffen. Also, Herr Minister, nicht so viel “müssen” und “sofort”, wenigstens das neue Programm lesen und insbesondere Vorsicht ist die Mutter der Porzellantheorie . Killroy-Clement is watching you. Auch JWM ist hellwach. Liberale haben bessere Rezepte gegen Stadtverdrossenheit: Menschen befreien, Deregulieren, zu Freiheit ermuntern; Freiheit vorleben, daher besser:

2001 / 2002 ... ... ... Wählt FDP

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